Kein Hitzeproblem in Bad Schönborn?

Alle Fraktionen des Gemeinderates außer der SPD und der Grünen Liste sehen keine Notwendigkeit für Bad Schönborn sich mit dem Thema der Ortserwärmung im Klimawandel intensiver zu beschäftigen. Sie sehen weder einen Hitzeaktionsplan noch ein Leitbild Hitzereduzierung als notwendig an.

Während viele Gemeinden und Städte längst an diesen Plänen arbeiten und ein ganzes Bündel von möglichen Maßnahmen in Erwägung ziehen, glaubt Herr Huge Zitat:“.… dass man den EinwohnerInnen nicht sagen muss, dass sie eine Flasche Wasser mitnehmen und einen Hut aufsetzen sollen, wenn sie das Haus verlassen“.

Leider wird hier ein sehr wichtiges Thema ins Lächerliche gezogen, denn hinter einer Hitzeaktionsplanung bzw. einem Leitbild Hitzereduzierung steckt viel mehr als nur das Informieren der Bürgerinnen und Bürger.

Konkrete Maßnahmen in Bad Schönborn könnten in folgenden Bereichen stattfinden:

– Reduzierung des Versiegelungsgrades von öffentlichen Plätzen und mehr Grün auf diesen (der Platz vor der Sparkasse in Langenbrücken ist eine Katastrophe)

– Errichtung von Schattenplätzen (Sonnensegel etc.) auch im Zusammenhang mit dem ÖPNV (Marktplatz Mingolsheim, vor Geschäften, Bushaltestellen etc.)

– Besonders kritische Orte ermitteln (Hitzeinseln) wie z.B. das Anzlinger Areal und Entwicklung von konkreten Gegenmaßnahmen

– Freihalten von Luftleitbahnen und zusammenhängenden Grüngebieten bei zukünftigen Bebauungen und Nachverdichtungen (Verzicht auf Erschließungsstraßen, zusammenhängende Grüngürtel)

– Anpflanzung von guten Schattenbäumen z.B in Wohnstraßen mit Anwohnerpatenschaften für das Wässern der Bäume

– nach Möglichkeit bei der Auswahl von Straßenbelägen auch diejenigen verwenden, die sich weniger stark aufheizen

– Mehr begrünte Fassaden und Dächer und Förderung dieser

– Teilhitzeaktionsplan für ältere Menschen und Schwangere

– Erstellung einer Vorgartensatzung, um den Parkplatzneubau jenseits der geforderten Parkplätze pro Wohneinheit zu steuern, denn gerade seit dem Schottergartenverbot gibt es leider im Ort eine hohe Zunahme von Parkplatzneubauten

– Verstärkte Kommunikation im Rahmen der direkten Ereignisse

Man kann beim Entwickeln der Hitzeaktionsplanung bzw. dem Leitbild Hitzereduzierung noch sehr viel mehr konkrete Ansätze für Bad Schönborn einbringen, die unseren Ort kühler und lebenswerter machen würden.

Wir alle haben die Hitze dieses Sommers erlebt.

Man kann nicht einfach weiter so wie bisher machen – auch nicht in einer Gemeinde in einem grüneren Umland, da es innerhalb der Gemeinde doch sehr viel versiegelte Fläche gibt und diese wächst durch Nachverdichtung beim Wohnbau, Versiegelung von Vorgärten durch Parkplätze und durch Errichtung von gewerblichen Gebäuden weiter an.

Wir stehen vor neuen Herausforderungen auch für unsere Gesundheit denn zu viel Hitze macht krank!!!

Daher kann man nur an die Verwaltung und die vier den Antrag ablehnenden Fraktionen/Gruppierungen (FW, CDU, UBBS, JL) appellieren den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor dem Klimawandel und in diesem Fall vor der Hitze zukünftig ernster zu nehmen.

Lippenbekenntnisse wie ein klimaneutrales Bad Schönborn bis 2030 allein reichen da leider nicht mehr aus. (GL/TT)