Antrag wurde am 23. Juli 2019 gestellt.
Antrag
Die Gemeinde Bad Schönborn beteiligt sich an der internationalen Kampagne „Fairtrade-Towns“ und strebt den in Deutschland von TransFair e.V. verliehenen Titel „Fairtrade-Town“ an.
Zur Erlangung dieses Titels
verpflichtet sich die die Gemeinde Bad Schönborn alle notwendigen Maßnahmen zu
ergreifen, damit die fünf geforderten Kriterien erfüllt werden. Ziel der
Kampagne ist es, dass sich verschiedene Akteure der Kommune gemeinsam für den
Fairen Handel einsetzen.
Die Gemeinde verpflichtet sich
folgende 5 Kriterien zu erfüllen:
Kriterium 1: Es wird die Entscheidung getroffen, für
Bad Schönborn den Titel „Fairtrade Stadt“ anzustreben und den fairen Handel zu
unterstützen. Ab jetzt wird bei allen Rats- und Ausschusssitzungen sowie
im Bürgermeister-Büro fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus
fairem Handel (Saft, Kekse, Chips) ausgegeben.
Kriterium 2: Einrichtung einer lokalen Steuerungsgruppe
zur Koordination der Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade Stadt“. Sie besteht
mindestens aus 3 Personen mit Vertreter/in aus Zivilgesellschaft (z.B.
Weltladen, Schule, Kirche), Politik und Wirtschaft. Von Vorteil wäre auch ein
Vertreter der Presse als Mitglied.
Kriterium 3: In den lokalen Einzelhandelsgeschäften (darunter auch Floristen) sowie in Cafés und Restaurants werden Fairtrade-Produkte angeboten (jeweils mindestens zwei, die Anzahl der Geschäfte und gastronomischen Betriebe richtet sich nach der Einwohnerzahl). Dies wären für Bad Schönborn aufgrund seiner Einwohnerzahl folgende Punkte:
Faire Produkte müssten wie
folgt angeboten werden:
- 4
Geschäften*
- 1
Schule
- 1
Kirchengemeinde
- 1
Verein
- 2
Gastronomiebetrieben*
* mindestens 2
faire Produkte
Kriterium 4: In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Fairtrade Produkte verwendet und es werden dort Informations- und Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt. Ein Mal pro Jahr gibt es eine Aktion zum fairen Handel.
Kriterium 5: Die örtlichen Medien berichten über Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“ (bzw. Gemeinde/Landkreis).
Anmerkungen zu den 5 Kriterien:
4 Geschäfte haben wir schon,
die Fair Trade Produkte anbieten (Rewe, Lidl, Aldi, Weltladen), die Realschule
in Mingolsheim ist regelmäßig mit Aktionen dabei, alle 3 Kirchengemeinden
kaufen im Weltladen (EV., kath., FEG). Vereine noch nicht konsequent, aber
immer wieder: TUS, Gesangverein, SG). Firmen: Terex-Fuchs.
In der Gastronomie liefen
schon erste Gespräche.
Ideen für Mitglieder der
Steuerungsgruppe gibt es auch schon.
Die Nachbargemeinde Kraichtal ist bereits Fairtrade Town.
Begründung
Seit Januar 2009 können sich Kommunen in Deutschland für ihr Engagement im Fairen Handel um den Titel Fairtrade-Town bewerben. Die Kampagne Fairtrade Towns vernetzt erfolgreich Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik und fördert den Fairen Handel auf
kommunaler Ebene.
In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Auf kommunaler Ebene spielt der Faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet einen Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in einer Kommune. Angeknüpft an unser Leitbild 2030 übernehmen wir als Fairtrade-Town soziale Verantwortung und damit eine Vorbildfunktion für Bürgerinnen und Bürger. Für Bad Schönborn bedeutet dies, sich als innovative weltoffene Gemeinde zu etablieren und ein positives Image zu transportieren.
Der verknüpfende Charakter der Kampagne öffnet meist ganz neue Kooperationsformen regional, national sowie international. Weltweit gibt es bereits über 1.400 Fairtrade Towns in über 24
Ländern.
Ein Teil der
Kriterien sind bereits heute erfüllt (siehe Anmerkungen unter den 5 Kriterien),
der Rest ist ohne großen Aufwand erfüllbar.
Der Weltladen
in Mingolsheim kann bei der Beratung zu diesen Antrag das Thema mit viel
Fachwissen vortragen und würde dies im Gemeinderat oder im Ausschuss auch sehr
gerne machen.