„Politik macht Musik“

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Bericht des Grünen Ortsverbandes Malsch über seine Veranstaltung „Politik macht Musik“ am 25.07.2013:

„Das war ein toller Abend! Unsere erste Kulturveranstaltung unter dem Motto: „Politik macht Musik“ lockte am letzten Donnerstag zahlreiche Besucher in die Malscher Zehntscheuer. Kurz nach 20 Uhr konnte Stephan Goetz vom Ortsverband die Gäste begrüßen und auf den Abend einstimmen. Gleich zu Beginn traten der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Dr. Gerhard Schick (Gesang/Klavier) und der Landtagsabgeordnete Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr (Gesang/Gitarre) an die Mikrofone. „Wäre ich ein Fahrrad, so würde ich grün wählen“. Mit dieser lustigen Ansage und dem Lied „Mein Fahrrad“ von den Prinzen ging es los. Weitere Stücke handelten von der Ämterhäufung vieler Politiker auf Landes- und Bundesebene und von der Liebe der Deutschen zu ihrem Auto. Anschließend wandte sich Dr. Gerhard Schick dem Rednerpult zu, um die grüne Sicht bei Fragen zur Sozialen Gerechtigkeit, der aktuellen Steuerpolitik und dem politischen Agieren in der Finanzkrise darzulegen. Der Kontrast zum nächsten Programmpunkt war natürlich gegeben, denn nun traten die Damen der Bammentaler Kabarettgruppe „No Name“ unter wildem Getratsche auf die Bühne. Das „Mädchen aus Piräus“ musste herhalten, um den Umgang mit Geld zu erklären: („Ihr Leit isch kumm net aus Piräus / kenn kään Papandreus / bin aus der Neckarstadt / Mir fehlts am Job, am Geld, am Zaschter / meu heimliches Laschter / is konsumiere satt“.) Köstlich. Die weiteren Schlager wie „Sommer oder Winter“ als Animation zum Kinderzeugen oder „Bright Sunshiny Day (do wärs garned bled, won die sun scheune däd)“ führten zu lang anhaltendem Applaus. Zu erwähnen sei Robert Bittner, der die Damen an der Gitarre musikalisch unterstützte.

Die Besucher nutzten in der Pause die Möglichkeit, sich im Innenhof bei lauschigem Sommerwetter in Gespräche zu begeben.

Mit einem musikalischen Höhepunkt ganz anderer Art startete der zweite Teil der Veranstaltung. Die Wieslocher Sängerin Tine Groß brachte – begleitet von Natalia Jakob am Klavier – die wunderschönen Chansons der Hamburger Liedermacherin Anne Depenbusch zum Vortrag. Sehr gekonnt schaffte sie es mit ihrer einfühlsamen und klaren Stimme und dem beachtlichen Tonumfang, die Gäste zu bezaubern. Lieder wie „Heimat“, „Monoton“, „Glücklich in Berlin“ sorgten für gebanntes Zuhören. Beim „Kommando Untergang“, einem Lied über verblassende Liebe, hatte sie die Anwesenden so für sich eingenommen, dass nach Ende des Stücks ein Moment der Stille entstand. Große Kunst. Das im Tango-Stil vorgetragene „Madame Cliquot“ und weitere Titel führten zu der geforderten Zugabe. Diese wurde in dem eher spaßigen Lied „Tim liebt Tina“, welches Beziehungsdurcheinander beschreibt zum Besten gegeben. Als nächstes griff die Bundestagskandidatin unseres Wahlkreises Dr. Edith Wolber zum Mikrofon. Sie packte viele Geschichten und Anekdoten seit der Gründung der Grünen am 12./13. Januar 1980 bis heute in geschickter Weise in Fragen, die von den Gästen zu beantworten waren. Als Gewinne für richtige Antworten gab es beispielsweise kleine Tütchen mit Salatsamen, darauf der Ausdruck: „Wir nehmen kein Blatt vor den Mund“. Das sagt viel aus. Zu vorgerückter Stunde griff Kai Schmidt-Eisenlohr abermals zur Gitarre und gestaltete den Programmabschluss. Für viele Schulkinder war es der erste Ferientag und so passte das Lied „Zeugnistag“ von Reinhard Mey genau in die Zeit. Dieses Lied sollte von allen Eltern einmal gehört werden! Ein beeindruckendes Beispiel für liebendes Erziehen. Ein weiteres kritisches Stück über den Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern führte schließlich zum letzten Titel des Abends. Einem Stück der Gruppe Monsters of Liedermaching mit dem Namen „Der Wellensittich“. Dieses beschreibt mit schwarzem Humor den traurig-ironischen Umgang einer älteren Dame mit ihrem Vogel. Nach diesem letzten Lied endete der Abend auf der Terrasse der Zehntscheuer. Künstler und Gäste genossen bis Mitternacht bei netten Gesprächen noch einen guten Tropfen Malscher Wein.“

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